Grundsteuersenkung in Langen
Die WiLa will eine stärkere Grundsteuersenkung und spricht sich gegen permanentes „Stellen-Upgrading“ in der Stadtverwaltung aus.
Die WiLa kritisiert, dass im Langener Rathaus immer weitere Stellen geschaffen und bereits bestehende finanziell hochgestuft werden.
Warum muss Langen mehrere Personen im Rechtsamt beschäftigen, wenn man die Expertise des Hessischen Städtetages in Anspruch nehmen kann? Warum nicht Stellen im Rechtsamt mit den Nachbarkommunen teilen? Das wäre interkommunale Zusammenarbeit auf einer neuen Ebene und die Themen sind in Egelsbach und Dreieich ja keine anderen als in Langen. An diesem Punkt ist mehr Kreativität und intelligente Planung gefragt.
Dass Stellenbewertungen in öffentlichen Verwaltungen einem bestimmten Verfahren folgen und tariflich fixiert sind, ist bekannt. Die Schaffung einer weiteren Beamtenstelle (A 14 = Oberstudienrat bzw. Oberstleutnant) für einen Mitarbeiter des Rechtsamtes ist aus unserer Sicht überzogen und bedeutet eine Verschwendung von Steuergeld. Gute Noten dürfen keine Kriterien für derartige „Upgrades“ sein.
In den Leitlinien zur Haushaltskonsolidierung des Hessischen Innenministeriums vom 6. Mai 2010 ist unter 3. Personalkosten folgendes nachzulesen:
"Die Personalkosten sind ein wesentlicher Faktor und müssen auf das unabweisbare Maß begrenzt werden. Das kann durch eine Deckelung der Personalkosten oder durch eine Begrenzung der tatsächlich besetzten Stellen geschehen. [...] Wenn in einzelnen Bereichen zusätzlicher Personalbedarf unabweisbar ist, muss in diesem Umfang in anderen Bereichen eingespart werden [...] Dabei ist ein strenger Maßstab anzulegen." Von diesem Maßstab hat die Stadtverwaltung Langen sich aus Sicht der WiLa leider verabschiedet und das "upgrading" feiert fröhliche Urständ (bis hin zu den am höchsten dotierten Fachbereichsleitungen – Hochstufung auf A 16 = Botschafter bzw. Oberst).
Eine Stadtverwaltung ist aber keine Autovermietungsfirma, wo der Kunde mit "Upgrades" beglückt werden soll, und wir beglücken mit Stellenaufstockungen auch keine Kunden, belasten dafür aber die Steuerzahler in Langen und treiben mit neuen Beamtenstellen die späteren Pensionskosten in die Höhe. Das wird die Stadt Langen in einigen Jahren teuer zu stehen kommen.
Die WiLa als Anwalt der steuerzahlenden Bevölkerung
Als Anwalt der steuerzahlenden Bevölkerung lehnt die WiLa diese Art des Umgangs mit Steuermitteln als unangemessen ab. Die WiLa möchte damit auch helfen, den Vorwurf einer Selbstbedienungsmentalität zu entkräften.
In jenen Leitlinien heißt es ferner: "Im Übrigen soll auch durch zusätzliche Maßnahmen, z.B. Stellenbesetzungssperren, Beförderungssperren, auf eine Kostenreduzierung hingewirkt werden. Auch die Möglichkeiten einer verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit können zu Einsparungen führen." Davon ist aus unserer Sicht leider so gut wie nichts im Haushalt zu finden.
Womit wir beim nächsten Problem wären: das Zahlenwerk der unglaublich dicken Haushaltsordner. Wie sollen ehrenamtliche Stadtverordnete diesen Zahlenmoloch nicht nur nachvollziehen, sondern auch noch bewerten und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge einbringen können, wenn überhaupt nur wenige Spezialisten die Sache durchschauen? Das ist schlicht eine Überforderung.
Wir dürfen davon ausgehen, dass der Haushalt rechnerisch korrekt ist. Aber ob die Haushaltsansätze für bestimmte Positionen nötig und nah an der Realität oder irgendwie aus der Luft gegriffen sind, das können wir nicht eruieren, weil uns dafür die Expertise und externe Vergleichswerte fehlen. Dass in den Haushalten der Stadtverwaltung Langen auf jeden Fall noch viel Luft ist, hat die Vergangenheit gezeigt.
Die WiLa regt an, die Haushaltsdarstellung anschaulicher zu gestalten
Die WiLa regt an, zukünftig die Art der Haushaltsdarstellung zu verändern. Die wenig aussagekräftige Haushaltsrede des Bürgermeisters könnte auf eine Minimum gekürzt und die vielen Änderungsvorlagen besser koordiniert werden, weil das Lesen derselben ein Unmaß an Zeit frisst. Dafür wäre eine Erläuterung des Haushaltes in seinen Grundzügen und die Information über geplante Schwerpunktsetzungen in den verschiedenen Ressorts wichtig. Hier könnten sich dann auch mal die Fachbereichsleitungen mit ihren Ideen präsentieren. Das in Langen angewandte Verfahren ist wenig effektiv, extrem umständlich und zeitfressend.
Die Stadtverwaltung Langen braucht Hilfe von außen
Für die Zukunft braucht die Stadtverwaltung Langen auf jeden Fall Hilfe von außen. Evtl. könnte der Leiter des Kompetenzzentrums für interkommunale Zusammenarbeit, Claus Spandau, erneut ein möglicher Ansprechpartner sein. Als ehemaliger Bürgermeister weiß Herr Spandau wovon er redet und er scheut sich auch nicht, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Er hatte bereits damals die Meinung vertreten, dass die Langener Verwaltung mit ihrer Gehaltsstruktur hessenweit betrachtet in der „Oberliga“ spielt. Ganz simpel gesagt: Die Stadtverwaltung Langen ist zu teuer!
Hier müssen Aufgabenfelder und Gehaltsstrukturen einmal gründlich durchleuchtet werden. Rathausinterne Stellenbewertungen und -hochstufungen sind wenig überzeugend. Die Überprüfung sollte auch nicht von einer den Stadtoberen gut bekannten Wirtschaftsprüfungsfirma erledigt werden, um jedes „Geschmäckle“ zu vermeiden.
Noch etwas zur Verminderung der Grundsteuer B um 5 (in Worten: fünf) Punkte – das ist pure Symbolpolitik; aus Sicht der WiLa eine Farce und ein weiterer Grund diesen Haushalt abzulehnen. Bedauerlicherweise wurde im Haupt- und Finanzausschuss nicht einmal über den sinnvollen Vorschlag der WiLa diskutiert, den Grundsteuersatz nach der exorbitanten Erhöhung im vergangenen Jahr stärker zu senken. Man kann den Slogan in etwa drei Jahren – also kurz vor der nächsten Bürgermeister- und Kommunalwahl – schon erahnen: Bürgermeister Werner habe jahrelang die Grundsteuer gesenkt....
Dieses Spiel wird die WiLa nicht mitmachen. Und auch wenn unser Bürgermeister seinen Machiavelli gut studiert zu haben scheint, möchten wir ihm den Rat für die kommenden Monate mitgeben, den Bogen nicht zu überspannen (die CDU-Unterstützung für Herrn Werner ist auffällig) und Parlament und Stadtgesellschaft nicht zu spalten.
Der Dank der WiLa gilt allen Menschen in unserer Stadt, die sich in diesem Jahr für Langen eingesetzt haben. Dabei gilt unser besonderer Dank allen Pflegekräften und Ärzten. Darüber hinaus sagen wir denjenigen Personen danke, die sich jenseits ihrer beruflichen Aufgaben um andere kümmern und sich, in welcher Institution auch immer, ehrenamtlich engagieren.
Ich danke allen Wilas für ihr engagiertes Mitdenken.
Joost Reinke
Vorsitzender der WiLa
Langen, im Dezember 2021
Mehr Steuergerechtigkeit in Langen
Herrn Stadtverordnetenvorsteher
Stephan Reinhold Langen, den 10. November 2021
Rathaus Langen
Südliche Ringstraße 80
63225 Langen
Mehr Steuergerechtigkeit in Langen
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
ich bitte darum, den folgenden Antrag der WiLa den zuständigen Gremien zu Beratung und Beschlussfassung zuzuleiten.
Antrag der WiLa: Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, dass die Grundsteuer B in 2022 um 20 Prozentpunkte gesenkt wird und dass gleichzeitig die Grundsteuer A um zehn sowie die Gewerbesteuer um fünf Prozentpunkte erhöht wird.
Begründung:
Steuerlasten sollten gerecht verteilt werden – eine Unwucht bei diesem Punkt ist nach Möglichkeit zu vermeiden.
Die unverhältnismäßig hohe Anhebung der Grundsteuer B im vergangenen Jahr hat zu einer deutlichen Mehrbelastung aller Einwohner Langens geführt. Durch die daraus resultierende Erhöhung der Mietnebenkosten wurde das Wohnen in Langen weiter verteuert, was insbesondere einkommensschwache Personengruppen belastet.
Mit der Senkung der Grundsteuer B um 20 Prozentpunkte helfen wir mit, Wohnen in Langen auch in Zukunft einigermaßen sozial verträglich zu gestalten und wir würden als politische Mandats-träger den Einwohnern unserer Stadt ein positives Signal für das neue Jahr senden.
Besagte 20 Prozentpunkte gehen nicht über die ohnehin vom Magistrat geplante Grundsteuer-senkung hinaus. Sie verteilen diese nur nicht über einen mehrjährigen Zeitraum, sondern kämen den Langenern sofort zugute.
Unserer Auffassung nach impliziert die Zielsetzung eines ausgeglichenen Haushaltes keine millionenschwere Rücklagenbildung und Bunkerung von Geld, für das dann auch noch Strafzinsen an Geldinstitute bezahlt werden muss.
Die Grundsteuer A ist unseres Wissens nach seit vielen Jahren nicht erhöht worden und auch wenn sie nur eine kleine und wenig bedeutende Säule im Langener Steueraufkommen darstellt, muss auch sie in den Fokus der Steuergerechtigkeit genommen werden.
Das Gewerbesteueraufkommen in Langen war in 2021 sehr positiv und wir hoffen diesbezüglich auf eine weiterhin gute Entwicklung.
Mit 385 Prozentpunkten läge Langen bei der Gewerbesteuer im hessischen Durchschnitt, zwar durchaus deutlich über den nördlichen Nachbarkommunen, die aber sowieso gewerbesteuermäßig „in einer anderen Liga“ spielen; Langen wäre aber immer noch erheblich günstiger als die umliegenden Großstädte.
Gewerbesteuererlöse resultieren bekanntlich aus Unternehmungsgewinnen, so dass hier von keiner unbotmäßigen Belastung, sondern höchstens von einer minimalen Gewinnminderung zugunsten der Allgemeinheit ausgegangen werden kann. Die Gefahr einer daraus resultierenden „Steuer- bzw. Unternehmensflucht“ aus Langen wird als äußerst unwahrscheinlich angesehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Joost Reinke
Fraktionsvorsitzender der WiLa
Hilfseinsatz für die Flutopfer
Langen 03.08.2021
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Erster Bürger bleibt im Amt
LANGEN - Anfechtung der Wahl abgelehnt (Text mit freundlicher Genehmigung von A. Schlegl)
Das Amt des Stadtverordnetenvorstehers von Langen liegt weiter in den Händen von Stephan Reinhold (CDU). Die Mehrheit der Parlamentarier votierte am Donnerstagabend dagegen, dem Widerspruch gegen seine Wahl am 22. April stattzugeben. Sowohl SPD-Fraktionschef Rainer Bicknase als auch Joost Reinke von der Wählerinitiative Langen (WiLa) hatten den Widerspruch eingelegt, weil bei der Wahl „elementare Rechte von Stadtverordneten verletzt wurden“. Altersvorsitzender Ulrich Vedder (CDU) hatte den Parlamentariern vor der Wahl des Ersten Bürgers das Rederecht verweigert; er leitete bei der konstituierenden Sitzung diesen Tagesordnungspunkt. Die Einschränkung des Rederechts sei ein grober Verstoß gewesen, meinten die beiden Widerspruchsführer.
Am Montag hatte nun der Ältestenrat getagt und vorgeschlagen, eine geänderte Geschäftsordnung der Stadt Langen zu erarbeiten und in den Stand einer Satzung zu erheben. Darin sollte ein generelles Rederecht festgelegt werden. Der Ältestenrat empfahl, die Widersprüche zurückzunehmen – was Rainer Bicknase dann in der Sitzung am Donnerstag auch tat. Er vertraue darauf, dass eine Mehrheit der Stadtverordneten künftig dafür sorge, dass sich ein solcher Vorgang nicht wiederhole. Es sei nicht im Interesse der SPD, den formaljuristischen Streit endlos weiterzuführen. Joost Reinke beharrte auf seiner Anfechtung der Wahl des Ersten Bürgers. Er war, im Gegensatz zu Christian Jäntsch (FDP) und Christian Gött (CDU), der Meinung, dass die Geschäftsordnung zum Zeitpunkt der Wahl Bestand gehabt habe. Selbst wenn stattdessen nur die Hessische Gemeindeordnung gegolten hätte, sei die Erteilung des Rederechts keine Ermessensentscheidung des Vorsitzenden gewesen. Aufhänger des Streits war ein umstrittener Facebook-Kommentar von Reinhold zu US-Präsident Joe Biden gewesen.
Frankfurter Rundschau vom 12./13. Juni 2021
Wahlwerbung für die WiLa
Langener Zeitung vom 06.03.2021
WiLa-Wahlprogramm und WiLa-Mobil
Langener Zeitung vom 18.02.2021
Die WiLa - neue Perspektiven für Langen
Langener Zeitung vom 23.01.2021
Dreieichzeitung vom 13.1.2021
WiLa kann auf 130 Unterstützer bauen
Entscheidung über Wahl-Zulassung am Freitag in LANGEN (hsa).
Die Ende Oktober vergangenen Jahres aus der Taufe gehobene Wählerinitiative Langen („WiLa“) hat die erste Hürde auf dem Weg zum erhofften Einzug ins Stadtparlament locker übersprungen: In der vorigen Woche konnte Reinke, der [...] bei der Bürgermeisterwahl im März 2020 als unabhängiger Bewerber angetreten war, insgesamt 130 Unterstützerunterschriften bei der zuständigen Wahlleiterin der Stadt Langen abgeben [...]. Dass er und seine Mitstreiter für das Sammeln der Unterschriften nur zehn Tage benötigten, wertet der „WiLa“-Frontmann als Beleg dafür, dass diese neue politische Gruppierung „fit für den anstehenden Wahlkampf ist“. Dies sei Reinke zufolge auch in „Dutzenden von Gesprächen“ deutlich geworden, in denen potenziellen Wählern „die Vorzüge der ,WiLa‘ präsentiert“ worden waren. Über die endgültige Zulassung dieser „Bewegung, die aus der Stadtgesellschaft kommend in die Stadt Langen hineinwirken will“ (Reinke), zur Kommunalwahl am 14. März entscheidet der städtische Wahlausschuss am Freitag (15.). „Wir sind zuversichtlich, dass alles glatt laufen wird und wir die offizielle Zulassung zur Kommunalwahl erhalten werden“, erklären Ayse Yilmaz und Stefan Felber vom Leitungsteam der „WiLa“. Selbige will in den kommenden Wochen trotz aller Coronabedingten Schwierigkeiten den Kontakt zu den Langener Wahlberechtigten suchen und mit diesen über wichtige kommunale Themen diskutieren.